Über den Winter war mir bei meinen morgendlichen Hundespaziergängen aufgefallen, dass der Papierkorb neben der Bushaltestelle Westbahnhof immer schnell überquillt, zumeist von den Hundekotbeuteln. Zwar wird dieser regelmäßig durch den Bauhof geleert, aber es ist auch für ein bis zwei Tage kein schöner Anblick für die Busreisenden, wenn neben ihnen die schwarzen Tüten aus dem Mülleimer überquellen. Deshalb habe ich die Verwaltung gebeten, ob es nicht Sinn macht einen zweiten Mülleimer aufzustellen. Dem wurde jetzt zügig nachgegangen und ich hoffe, dass dies zu einem erträglicheren Anblick an der Bushaltestelle führt. Mein Dank geht an die Verwaltung und den Bauhof.
Am Donnerstag, den 14. März stand die Frage nach der Sanitäranlage am Bahnhof auf der Tagesordnung und zu meiner großen Enttäuschung wurde mein Änderungsantrag nicht zur Abstimmung als weitestgehender Antrag zugelassen und fiel den Abstimmungsergebnissen zu zwei anderen Anträgen zum Opfer. Der erste zur Abstimmung stehende Antrag zur Einrichtung einer Ökotoilette bekam keine ausreichende Mehrheit und der zweite auf Zurückstellung dagegen schon und damit erledigte sich mein Antrag zur Abstimmung über zwei andere Alternativen. Ich hoffe, die CDU und die Gruppe Zusammen können den Reisenden am Bahnhof ihre Haltung mit dem Vorwand der finanziellen Lage die ausbleibende Versorgung der Reisenden mit einer 24/7 WC-Anlage ausreichend vermitteln, ansonsten hätten sie der Politikverdrossenheit mal wieder Futter gegeben.
Ich bin davon überzeugt, dass Notdurft nicht umsonst so genannt wird und die Welt nicht nur aus Männer besteht, die mal schnell in die Büsche können. (Das Beitragsbild zeigt eine der beiden nicht zur Abstimmung gelangten Vorschläge)
Zwar können gerne noch weitere Beiträge hinzukommen, aber ich habe mich entschlossen, die Redaktion für den zweiten Band der Töster Blicke – Erzählungen, von TösterKultur e.V. in Angriff zu nehmen. Es sind mehr Beiträge als im ersten Band, darin schlägt sich die Möglichkeit nieder, kürzere Beiträge einreichen zu dürfen. Unterm Strich macht das mehr Menschen Mut, zur „Feder“ zu greifen, und darauf kommt es mir und dem Verein an. Und wenn der Band 2 in Bearbeitung geht, kann ggf. auch schon für Band 3 geschrieben werden. Wie versprochen, dies ist ein Dauerprojekt. Habt Mut und schreibt und wer noch etwas Anstoß braucht, geht zu den Workshops von TösterKultur e.V. mit Heidi Kolloch, sie ist eine exzellente Motivatorin fürs Schreiben.
Wird es weiterhin keine Toilettenanlage mit 24/7-Angebot am Bahnhof geben? Seit einem Jahr versuchen Ratsmitglieder der Gemeinde und der Samtgemeinde, eine Lösung für die Notdurft der Reisenden am Bahnhof Tostedt zu finden, in vorderster Linie Ratsmitglieder der Unabhängigen Demokraten. Einige erinnern sich ja noch an den Ausfall von Zügen, der dazu führte, dass stundenlang am Bahnhof gewartet werden musste und die Notdurft Menschen quälte. In der Sitzung des jetzt zuständigen Ausschusses der Samtgemeinde wurde diese Problemlage plötzlich kleingeredet und soll mit dem Hinweis auf die angespannte Finanzlage auf den Sankt Nimmerleinstag verschoben werden, wenn der Rat dem zustimmt. Von der Gruppe der SPD/Grüne … lag der Vorschlag einer Ökotoilette vor, die gut 16 tausend € preiswerter wäre als die konventionelle Lösung. Ich sprach mich wegen der absehbaren Akzeptanzprobleme zunächst dagegen und für die konventionelle Lösung aus. Da aber absehbar niemand die konventionelle Lösung noch wollte, erklärte ich mich bereit, das Ökomodell mitzutragen. Als weitergehender Antrag gegenüber dem Antrag auf Zurückstellung stimmte ich also für dieses Modell und durfte feststellen, dass wegen Stimmengleichheit auch dieses Konzept nicht zum Tragen kommt. In der Folge stimmte ich gegen die Zurückstellung, die jedoch mehrheitlich getragen wurde. Offen bleibt, ob der Rat diesem Votum des Ausschusses folgen wird. Ich gehe davon aus, dass Notsituationen am Bahnhof angesichts der Probleme von Metronom und Bundesbahn weiterhin die Reisenden in Tostedt belasten wird, aber offenbar will Tostedt sie mit der Notdurftproblematik im Stich lassen.
Ich habe vor wenigen Wochen den erst kürzlich wieder zugänglich gemachten Roman von Frank Arnau: Die braune Pest, gelesen. Dieser erschien als Fortsetzungsroman zuerst 1933 in einer saarländischen sozialdemokratischen Zeitung (das Saarland kam erst danach in Hitlers Deutsche Reich zurück). Es ist, abgesehen von der etwa schwülstig geratenen Liebesgeschichte, ein Widerstandsroman, der in vielen Abschnitten als Dokufiction, wie man heute sagen würde, daher kommt und das Wirken eines antifaschistischen Helden in Industriekreisen beschreibt. Die Brutalität der Entscheidungskämpfe in der Endphase der Weimarer Republik ist schon beim Lesen kaum zu ertragen, aber es ist gut, dass wir soweit noch nicht sind und das sollte bei „Nie wieder ist jetzt“ auch immer unser Ziel sein. Und insoweit hat Armin Laschet bei seiner Rede auf einer Kundgebung in Aachen den genau richtigen Aspekt herausgehoben. Wenn die Falschen an die Macht kommen, kann es ganz schnell mit der Demokratie und den Menschenrechten zu Ende gehen. Insoweit bin ich gerne am 25. Januar bei der Kundgebung in Tostedt für Demokratie und Menschenrechte Am Sande um 13 Uhr dabei.
Das Thema Ampel bewegt auch die örtliche Presse und so fand ich mich auf der Titelseite des Tostedter Wochenblatts vom 10. Januar wieder, gemeinsam mit meinem Parteifreunden Charlotte Michel und Marco Owczarek. Da ich in der Rückmeldung an die Journalistin zum biografischen Hintergrund nur Schulleiter angegeben hatte, werde ich irrtümlicherweise, und das mag man ihr nachsehen, als Pensionär bezeichnet. Es ist allerdings auch beim Bund möglich gewesen als Angestellter tätig zu sein, ich bin also Rentner, aber auf der anderen Seite Politikwissenschaftler auf Lebenszeit. 😉
Das nenn ich einen Start der besonderen Art ins neue Jahr für die FDP. 52% der Befragungsteilnehmer stimmen für die Fortsetzung der Ampel, 48% dagegen. Okay, die Parteileitung darf sich freuen und feiern, dass es eine gelebte innerparteiliche Diskussion gibt. Sie sollte aber auch erkennen, dass die Mitgliedschaft der Partei schlicht in zwei Hälften geteilt ist. Das stellt eine Herausforderung an die Parteiführung dar, der sie sich gewachsen zeigen muss. Dazu würde als Erstes eine politische Kommunikation gehören, die keine Beschönigung und Selbstbeweihräucherung pflegt, sondern Problemkonstellationen und liberale Vorschläge und Grenzen der Durchsetzbarkeit nüchtern kommuniziert und auf dieser Basis Politikgestaltung betreibt und fördert.
Insgesamt 13 Bürgerinnen und Bürger aus der französischen Partnergemeinde Morlaàs, darunter der Bürgermeister Joël Ségot und der Präsident der Partnerschaftsgesellschaft, Olivier Lahore, waren vom 21. bis zum 27. Oktober zu Gast in Tostedt. Mit einem Orgelworkshop und Ausflügen mit Führungen durch Buxtehude, Hamburg (Rathaus) und Lüneburg sowie ins Kiekeberg-Museum wurde ein abwechslungsreiches Programm geboten. Sabine und Claudia Behrens haben sich intensiv in das Programm eingebracht und mich hervorragend unterstützt. Am 23. Oktober wurden wir im Rathaus durch Dr. Dörsam begrüßt und am 26. Oktober fand gemeinsam mit den einen Tag vorher angereisten Gästen aus der anderen Partnergemeinde Lubaczòw auf Einladung der Gemeinde ein gemeinsames Abendessen in Bostelmanns Hotel statt. Der Abend dürfte allen Beteiligten lange in Erinnerung bleiben, da ein spontanes Singen der verschiedenen Nationalitäten eine tolle Stimmung hervorrief.
Unser Austausch mit Morlaàs wurde vielfältig unterstützt. Die Bäckerei Weiss bot vor dem Ausflug nach Buxtehude eine Stärkung an, der PD-Verlag sponsorte unser Abschiedsgeschenk an die Franzosen, die Sparkassen Stiftung, die Bürger Stiftung und die Irene und Friedrich Vorwerk-Stiftung unterstützten ebenfalls den Austausch. Familie Hardy sorgte für einen Empfang, Freundinnen aus dem Freundeskreis für Simultanübersetzungen und vieles mehr. Ihnen allen danke ich für diese wertvollen Unterstützung, zeigt sie doch, dass die Völkerfreundschaft, wie man früher sagte, in Tostedt lebendig ist.
2023 kommt endlich richtig Schwung in die Partnerschaft zwischen Morlaàs und der Gemeinde Tostedt. Nachdem zur Fête de la Musique am 21. Juni Juan Valiente und Mika Prieto mit Latin Pop Made in France aus Morlaàs das Eröffnungskonzert gaben, steht nun fest, dass zwischen 10 bis 12 Bürgerinnen und Bürger Tostedt besuchen werden. Zu den Gästen wird auch der Bürgermeister von Morlaàs gehören. Der Besuch findet in der Zeit vom 21. bis 28. Oktober statt. Wir sollten alles tun, um diesen Besuch zu einem Erfolg zu verhelfen. Dazu sind insbesondere die Gemeinde und der Rat von Tostedt aufgerufen. Die Partnerschaft ist vor weit über 30 Jahren vom Rat beschlossen worden. Jetzt haben wir die Chance, den Einbruch durch die Coronazeit, in der der Austausch zum Erliegen kam, zu überwinden.
Künstler und Gastgeberinnen und Gastgeber erleichtert nach einem erfolgreichen Eröffnungskonzert für die Fête de la Musique. Foto: Kalinowsky
Eröffnungsplakat
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