Boule im Park Am Sande

Wenn nächste Woche der warme Frühling kommt, wird es der Bauhof geschafft haben, die Bouleanlage im Park Am Sande mit den Seitenbegrenzungen ausgestattet zu haben. Dann werden die Parkbesucher erkennen, wozu die Fläche, die so zwecklos für viele, da lag, gedacht ist. Als wir in der Arbeitsgruppe Perspektive Innenstadt beschlossen hatten, dass der Park auch eine Bouleanlage erhalten sollte, konnten wir nicht ahnen, dass der beauftragte Landschaftsgärtner darunter nur eine plane Fläche verstand. Wenn dort gespielt wurde, dann rollten die Kugeln ins Grüne oder auf den Gehweg, eine kaum zuträgliche Platzgestaltung. Meine Bemühungen, seitens der Gemeinde hier nachzubessern haben jetzt zum Erfolg geführt. Mein Dank geht an Herrn Walnsch und den Mitarbeitern vom Bauhof.

Fotos: H. Kalinowsky

Natürlich fehtl noch etwas, so ein fest installiertes Zählwerk, ähnlich wie auf dem Bild unten rechts, und eine Anleitung, worum es geht und wie es gespielt wird. Ich arbeite daran. Meine Hoffnung ist, dass Boule als Freizeitsport den einen und die andere dann motiviert, sich der Bouleabteilung des MTV Tostedt anzuschließen, wo Boule auch als Sport Pétanque angeboten wird.

Früher München, jetzt Tostedt

In meiner Kindheit gab es bei meiner Oma einen kleinen Mischling. Daran hatte ich manchmal meine Freude, aber er blieb nicht lange bei uns. In meiner Studentenzeit, es sind die später Siebziger des letzten Jahrhunderts, besuchte ich mit meiner Frau ihre Schwester in München. Bei unseren Spaziergängen durch die Münchner Innenstadt waren wir andauernd damit beschäftigt auf den Gehwegen Hundekothaufen auszuweichen. Ich fand das unsäglich und war seither kein Freund von Hunden. Als unsere Kinder dann hier im Norden einen Hund haben wollten, haben wir uns darauf eingelassen, weil wir einen großen Garten hatten, sehr naturnah wohnten und es kaum Probleme mit der Beseitigung des Hundekots geben würde. Die Vorstellung, den Kot des Hundes mit der Hand, und sei sie auch in einer Tüte, aufnehmen zu sollen, erzeugte bei mir lange einen deutlichen Widerwillen. Bei einer längeren Autofahrt durch den Süden Frankreichs , ich war allein mit unserer französischen Bulldogge unterwegs, kam es zu einem Vorfall der besonderen Art. Es war den ganzen Tag sehr heiß gewesen und ich nehme an, unsere französische Bulldogge, mit ihrer ach so sensiblen Haut, für die wir stets teures Hundefutter kaufen durften, litt wohl unter Hautreizungen. Ich machte mit ihr eine Pause an einer Autobahnraststätte. In einem winzigen, von mir unbeobachteten Augenblick an einer Wiese wälzte sie sich plötzlich in einem frischen und riesigen Haufen Hundekot. Ich riss sie an der Leine aus dem Haufen heraus, konnte aber nicht verhindern, dass sie über und über mit Kot bekleckert war und fürchterlich stank. Nur mit viel Mühe und Wasser aus Plastikflaschen konnte ich sie zumindest rudimentär säubern. Und ich musste mit ihr weiter fahren. Erst nach Stunden löste sich der immer noch vorhandene Rest des Kotgestanks im Auto auf. Ich schwor mir, nie wieder einen Hund haben zu wollen.

Mit dem Umzug nach Tostedt wurde ich ein Rentner mit Haus und Garten und ohne Hund und Zeit für schöne Dinge im Leben . Die Familie vergrößerte sich durch die Heirat meines Sohnes und aufgrund tragischer Umstände kam die Frage auf, wer kann eine fünfjährige Hündin aufnehmen, damit sie nicht ins Tierheim muss. Ich gebe zu, mein Herz wurde schwach und die Erinnerung an das Drama mit der französischen Bulldogge, die ansonsten ein liebenswertes Tier war, war zwar noch vorhanden, aber mir war klar, hier gibt es überall Hundekotbeutelstationen, dann wird es wohl so sein müssen, gerade auch als gewähltes Ratsmitglied. Und so kam ich zu unserer Daisy aka Yoko (ich nenne sie Yoko, der Rest der Familie mit ihrem alten Namen Daisy). Die Überwindung zu diesem ordentlichen Entsorgungsverhalten fiel mir leichter als gedacht und inzwischen weiß ich, in Tostedt herrscht eine vorbildliche Hundehalterkultur, was die Kotbeseitigung betrifft. Nur noch selten und dann leider aber eher von großen Hunden findet man mal Hinterlassenschaften auf dem Gehweg. Die Münchner Zeiten sind wirklich lange vorbei. Danke, liebe Hundebesitzer aus Tostedt.

Bushaltestelle Westbahnhof

Über den Winter war mir bei meinen morgendlichen Hundespaziergängen aufgefallen, dass der Papierkorb neben der Bushaltestelle Westbahnhof immer schnell überquillt, zumeist von den Hundekotbeuteln. Zwar wird dieser regelmäßig durch den Bauhof geleert, aber es ist auch für ein bis zwei Tage kein schöner Anblick für die Busreisenden, wenn neben ihnen die schwarzen Tüten aus dem Mülleimer überquellen. Deshalb habe ich die Verwaltung gebeten, ob es nicht Sinn macht einen zweiten Mülleimer aufzustellen. Dem wurde jetzt zügig nachgegangen und ich hoffe, dass dies zu einem erträglicheren Anblick an der Bushaltestelle führt. Mein Dank geht an die Verwaltung und den Bauhof.

Foto: H. Kalinowsky

Notdurft ist nicht dringend ?

Am Donnerstag, den 14. März stand die Frage nach der Sanitäranlage am Bahnhof auf der Tagesordnung und zu meiner großen Enttäuschung wurde mein Änderungsantrag nicht zur Abstimmung als weitestgehender Antrag zugelassen und fiel den Abstimmungsergebnissen zu zwei anderen Anträgen zum Opfer. Der erste zur Abstimmung stehende Antrag zur Einrichtung einer Ökotoilette bekam keine ausreichende Mehrheit und der zweite auf Zurückstellung dagegen schon und damit erledigte sich mein Antrag zur Abstimmung über zwei andere Alternativen. Ich hoffe, die CDU und die Gruppe Zusammen können den Reisenden am Bahnhof ihre Haltung mit dem Vorwand der finanziellen Lage die ausbleibende Versorgung der Reisenden mit einer 24/7 WC-Anlage ausreichend vermitteln, ansonsten hätten sie der Politikverdrossenheit mal wieder Futter gegeben.

Ich bin davon überzeugt, dass Notdurft nicht umsonst so genannt wird und die Welt nicht nur aus Männer besteht, die mal schnell in die Büsche können. (Das Beitragsbild zeigt eine der beiden nicht zur Abstimmung gelangten Vorschläge)

Töster Blicke 2 in progress

Zwar können gerne noch weitere Beiträge hinzukommen, aber ich habe mich entschlossen, die Redaktion für den zweiten Band der Töster Blicke – Erzählungen, von TösterKultur e.V. in Angriff zu nehmen. Es sind mehr Beiträge als im ersten Band, darin schlägt sich die Möglichkeit nieder, kürzere Beiträge einreichen zu dürfen. Unterm Strich macht das mehr Menschen Mut, zur „Feder“ zu greifen, und darauf kommt es mir und dem Verein an. Und wenn der Band 2 in Bearbeitung geht, kann ggf. auch schon für Band 3 geschrieben werden. Wie versprochen, dies ist ein Dauerprojekt. Habt Mut und schreibt und wer noch etwas Anstoß braucht, geht zu den Workshops von TösterKultur e.V. mit Heidi Kolloch, sie ist eine exzellente Motivatorin fürs Schreiben.

Lässt Samtgemeinde Ihre Bürger in Not im Stich?

Wird es weiterhin keine Toilettenanlage mit 24/7-Angebot am Bahnhof geben? Seit einem Jahr versuchen Ratsmitglieder der Gemeinde und der Samtgemeinde, eine Lösung für die Notdurft der Reisenden am Bahnhof Tostedt zu finden, in vorderster Linie Ratsmitglieder der Unabhängigen Demokraten. Einige erinnern sich ja noch an den Ausfall von Zügen, der dazu führte, dass stundenlang am Bahnhof gewartet werden musste und die Notdurft Menschen quälte. In der Sitzung des jetzt zuständigen Ausschusses der Samtgemeinde wurde diese Problemlage plötzlich kleingeredet und soll mit dem Hinweis auf die angespannte Finanzlage auf den Sankt Nimmerleinstag verschoben werden, wenn der Rat dem zustimmt. Von der Gruppe der SPD/Grüne … lag der Vorschlag einer Ökotoilette vor, die gut 16 tausend € preiswerter wäre als die konventionelle Lösung. Ich sprach mich wegen der absehbaren Akzeptanzprobleme zunächst dagegen und für die konventionelle Lösung aus. Da aber absehbar niemand die konventionelle Lösung noch wollte, erklärte ich mich bereit, das Ökomodell mitzutragen. Als weitergehender Antrag gegenüber dem Antrag auf Zurückstellung stimmte ich also für dieses Modell und durfte feststellen, dass wegen Stimmengleichheit auch dieses Konzept nicht zum Tragen kommt. In der Folge stimmte ich gegen die Zurückstellung, die jedoch mehrheitlich getragen wurde. Offen bleibt, ob der Rat diesem Votum des Ausschusses folgen wird. Ich gehe davon aus, dass Notsituationen am Bahnhof angesichts der Probleme von Metronom und Bundesbahn weiterhin die Reisenden in Tostedt belasten wird, aber offenbar will Tostedt sie mit der Notdurftproblematik im Stich lassen.

Nie wieder ist jetzt

Ich habe vor wenigen Wochen den erst kürzlich wieder zugänglich gemachten Roman von Frank Arnau: Die braune Pest, gelesen. Dieser erschien als Fortsetzungsroman zuerst 1933 in einer saarländischen sozialdemokratischen Zeitung (das Saarland kam erst danach in Hitlers Deutsche Reich zurück). Es ist, abgesehen von der etwa schwülstig geratenen Liebesgeschichte, ein Widerstandsroman, der in vielen Abschnitten als Dokufiction, wie man heute sagen würde, daher kommt und das Wirken eines antifaschistischen Helden in Industriekreisen beschreibt. Die Brutalität der Entscheidungskämpfe in der Endphase der Weimarer Republik ist schon beim Lesen kaum zu ertragen, aber es ist gut, dass wir soweit noch nicht sind und das sollte bei „Nie wieder ist jetzt“ auch immer unser Ziel sein. Und insoweit hat Armin Laschet bei seiner Rede auf einer Kundgebung in Aachen den genau richtigen Aspekt herausgehoben. Wenn die Falschen an die Macht kommen, kann es ganz schnell mit der Demokratie und den Menschenrechten zu Ende gehen. Insoweit bin ich gerne am 25. Januar bei der Kundgebung in Tostedt für Demokratie und Menschenrechte Am Sande um 13 Uhr dabei.

Auf der Titelseite

Das Thema Ampel bewegt auch die örtliche Presse und so fand ich mich auf der Titelseite des Tostedter Wochenblatts vom 10. Januar wieder, gemeinsam mit meinem Parteifreunden Charlotte Michel und Marco Owczarek. Da ich in der Rückmeldung an die Journalistin zum biografischen Hintergrund nur Schulleiter angegeben hatte, werde ich irrtümlicherweise, und das mag man ihr nachsehen, als Pensionär bezeichnet. Es ist allerdings auch beim Bund möglich gewesen als Angestellter tätig zu sein, ich bin also Rentner, aber auf der anderen Seite Politikwissenschaftler auf Lebenszeit. 😉

Mehrheit der FDP für Ampel

Das nenn ich einen Start der besonderen Art ins neue Jahr für die FDP. 52% der Befragungsteilnehmer stimmen für die Fortsetzung der Ampel, 48% dagegen. Okay, die Parteileitung darf sich freuen und feiern, dass es eine gelebte innerparteiliche Diskussion gibt. Sie sollte aber auch erkennen, dass die Mitgliedschaft der Partei schlicht in zwei Hälften geteilt ist. Das stellt eine Herausforderung an die Parteiführung dar, der sie sich gewachsen zeigen muss. Dazu würde als Erstes eine politische Kommunikation gehören, die keine Beschönigung und Selbstbeweihräucherung pflegt, sondern Problemkonstellationen und liberale Vorschläge und Grenzen der Durchsetzbarkeit nüchtern kommuniziert und auf dieser Basis Politikgestaltung betreibt und fördert.